Am Montag, 24. Februar im Kino: Kleine Fluchten

Ein Schweizer Film von Yves Yersin, 1979 produziert vom Filmkollektiv Zürich
(Chlini Sprüng) in der Hauptrolle: Michel Robin

Pipe ist zeitlebens Knecht auf einem Bauernhof, er gehört praktisch zur Familie. Gegen geringen Lohn hat er alle anfallende Arbeit verrichtet, anscheinend zufrieden. Nun ist er 65 und erhält zu seinem Lohn eine Altersrente. Er kauft ein Moped und nun nutzt er jede passende (und nicht so passende) Gelegenheit um sich von der Arbeit loszureißen. Er fährt und erkundet die Welt ringsum. Er lässt sich mit dem Heli aufs Matterhorn fliegen und beginnt mit seiner gewonnenen Kamera sich und seine Umgebung zu beobachten. Und nun begehren auch die Tochter des Bauern und der italienische Gastarbeiter auf. Yves Yersin ist als Dokumentarfilmer mit seinem ersten Spielfilm etwas sehr Kompliziertes geglückt: in einer sorgfältigen und zugleich poetischen, ja zärtlichen Geschichte schildert er den Prozess einer Selbstverwirklichung. Zwei Stunden Kino für viel neuen Lebensmut.

Kino-Premiere in Umkirch

Kleine Fluchten
Montag, 24. Februar, 20 Uhr
Bürgersaal

Mit diesem heiteren und zugleich ein Feingefühl des Aufbruchs versprühenden Film startet unser „Kino-in-Umkirch“ nach langer und häufig improvisierender Vorarbeit nun seine Premiere. Im Zwei-Monats-Rhythmus warten weitere Filme im Bürgersaal auf das Umkircher Publikum. Das Projekt ist ein Versuch das kulturelle Angebot vor Ort um ein weiteres Medium zu bereichern; wohl wissend, dass ein Versammlungssaal kein Kino ersetzen kann, die Sitzgelegenheiten nicht so bequem sind und hoffend, dass das Sensurround-Gefühl sich nicht mehr aus der Hauptstraße als vom Mehrkanalton des Subwoofers kreiert – aber: die Wege sind kurz, es gibt Parkplätze, man trifft die Nachbarn und neben dem Kinoeingang wartet Reik mit Popcorn! Und das in Umkirch! Will hier noch jemand weg?

Fürs Kinoteam
Stephan Kaltwasser